Was hat Quantenmechanik mit modernem Corporate Finance zu tun?

WAS HAT QUANTENMECHANIK MIT MODERNEM CORPORATE FINANCE 1

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Vor genau 100 Jahren, im Jahr 1925, veröffentlichte 𝗪𝗲𝗿𝗻𝗲𝗿 𝗛𝗲𝗶𝘀𝗲𝗻𝗯𝗲𝗿𝗴 seinen bahnbrechenden Artikel: 
👉 “Über quantentheoretische Umdeutung kinematischer und mechanischer Beziehungen” 
 
Ohne diese Grundlagen der Quantenmechanik wären zentrale Technologien unserer Zeit nicht denkbar: Laser, MRT, Mobilfunk, Computer – ja sogar Quantencomputer.

🎲 Zufall statt Determinismus: Das Neue Denken in der Physik

Die Quantenmechanik bricht radikal mit klassischem Denken. Statt exakter Vorhersagen erlaubt sie nur Wahrscheinlichkeitsaussagen.

Die Unschärferelation

Die Berühmte Unschärferelation besagt: Ort und Impuls eines Teilchens lassen sich nicht gleichzeitig exakt bestimmen.
Das Verhalten eines Teilchens ist nur als Verteilung in Raum und Zeit beschreibbar – Zufall ist kein Messfehler, sondern Grundprinzip.

📈 Zufall und Stochastik im modernen Corporate Finance

Diese Denkweise ist keine reine Physik mehr. Im modernen Corporate Finance findet eine ähnliche Transformation statt: 
– Zukunft ist nicht deterministisch planbar
– Planung basiert auf Monte-Carlo-Simulationen, stochastischen Modellen und Risikoquantifizierung
– Unternehmensbewertung erfolgt mit szenariobasierten Erwartungswerten
 
Wir akzeptieren heute, dass ein „Punktwert“ wenig aussagekräftig ist. Der Wert eines Unternehmens ist ein stochastisches Konzept, das sich im jeweiligen Informationszustand ergibt – ähnlich dem quantenmechanischen Messprozess.

Verbindung von Risikomanagement und Corporate Finance

Warum das ein Umdenken erfordert:
Die Verbindung von Risikomanagement und Corporate Finance führt zu einem Paradigmenwechsel:
  • Planung muss Unsicherheit einschließen
  • Strategien müssen anpassungsfähig sein und resilient gegenüber negativen Szenarien
  • Wir müssen lernen, mit Unschärfe und Volatilität konstruktiv umzugehen
Ein kleiner Trost für alle, die an deterministischen Modellen festhalten wollen. Auch 𝗔𝗹𝗯𝗲𝗿𝘁 𝗘𝗶𝗻𝘀𝘁𝗲𝗶𝗻 hatte Schwierigkeiten mit dem Gedanken, dass die Quantenmechanik nur Wahrscheinlichkeitsaussagen erlaubt.
 
Er glaubte: Die Quantenmechanik ist nicht vollständig. Es muss “verborgene Variablen” geben, die – wenn sie bekannt wären – das Verhalten deterministisch erklären könnten.
 
Daher sein berühmter Satz: “Gott würfelt nicht”, wobei Gott als Metapher für die Natur oder das Universum und „Würfeln“ als Metapher für reinen Zufall steht.
 
Der Quantenphysiker 𝗡𝗶𝗲𝗹𝘀 𝗕𝗼𝗵𝗿 soll daraufhin geantwortet haben: „Hören Sie auf, Gott vorzuschreiben, was er tun darf.“ Bohr akzeptierte die grundlegende Zufälligkeit und Unschärfe als integralen Bestandteil der Natur.

Fazit und Ausblick

Die Auseinandersetzung von damals ist aktueller denn je – nur das Spielfeld hat sich verlagert: Von der Atomphysik in die Unternehmensstrategie und Risikoanalyse.

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